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Seit einigen Jahren nutze ich die digitale Videorecordinglösung VDR über die yaVDR Distribution als digitalen Videorecorder. Sie ist sehr stabil und erfüllt alle meine Wünsche an eine solche Lösung, wie z.B. die automatische Aufzeichnung von Fernsehsendungen anhand von wählbaren Suchbegriffen im EPG. Soweit so gut.

Seit der letzten Woche ergab es sich, wahrscheinlich durch ein Update von Softwarekomponenten der Distribution, dass ich auf meinem Fernseher kein Fernsehbild mehr über HDMI bekam. Nach dem Startbildschirm von yaVDR blieb das Bild einfach schwarz, der Ton war aber am Fernseher zu hören. Ich machte mich also an die Ursachenvorschung. Da meine yaVDR 0.5 Installtion seit mindestens 2013 bestand und seit Anfang diesen Jahren schon yaVDR 0.6.1 veröffentlicht war, wollte ich eigentlich gar nicht mehr in meiner Version suchen, sondern lieber eine aktuelle, neue und saubere Installation vornehmen. Aber ich wollte meine bisherigen Aufnahmen, Aufnahmetimer sowie Suchtimer (automatische Aufnahmen auf Basis der Suchbegriffe) ungern verlieren. Wie also vorgehen? Ich beschreibe hier, wie ich mit wenigen Schritten meine yaVDR Installation erfolgreich auf die neue Version migriert habe.

Zum Glück habe ich meine Aufnahmen auf einer getrennten Festplatte/Partition abgelegt, welche bei yaVDR unter /srv/vdr/video.00 eingebunden ist. Somit kann ich diese leicht in die neue Installation übernehmen. Von dem alten, installierten System habe ich zunächst ein Backup angelegt, um später auf alte Config-Dateien etc. zurückgreifen zu können. Das neue System wollte ich aber aber aus verschiedenen Gründen nicht mehr auf der Festplatte, sondern auf einem kleinen angesteckten 64GB USB3 Stick installieren. So kann ich zukünftig dann einfach kommende Migrationen durchführen. Den USB Stick für das System sowie einen 4GB mit dem Installationsimage von yaVDR 0.6.1 habe ich an den Rechner angesteckt. Für den Stick mit dem Installationsimage habe ich mit das ISO für die 0.6.1 von yavdr.org geladen und via 'dd if=yavdr64-0.6.1.iso of=/dev/sdc bs=1M' unter meinem Desktop-Linux den Stick zur Installation erzeugt. Bei mir war der USB Stick als /dev/sdc eingebunden. Your milage may vary.

Nach dem Booten des VDR Systems vom Installationsimage auf dem USB Stick habe ich die Installation gemäß des Einrichtungsdialogs durchgeführt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die Installation auf dem 64GB USB Stick geschieht, bei mir /dev/sdb. Anschließen wird das installierte System neu gestartet.

Jetzt fehlten in dem neuen System allerdings noch die Kanaleinstellungen für die Senderliste meines Kabelanschlusses (DVB-C). Ich übernahm die /var/lib/vdr/channels.conf aus meinem Backup der alten Installation in die neue Installation, nachdem ich vorher den VDR über 'service vdr stop' angehalten und danach wieder per 'service vdr start' gestartet habe.

Mein erstes "Hurra"-Erlebnis war, dass ich nun sofort wieder meine Sender, meine out-of-the-Box funktionierende Fernbedienung (LIRC) und diesmal auch ein Bild hatte, allerdings jetzt dafür keinen Ton. Aber über das VDR Webinterface zur Konfiguration konnte ich den Tonausgang nach etwas Probieren über das richtige HDMI-Device meiner NVIDIA Grafikkarte im VDR leiten. Es gab also jetzt Bild und Ton. Schön...aber es fehlt ja noch etwas.

Um wieder Zugriff auf die bisherigen Aufnahmen zu erhalten, habe ich den VDR wieder angehalten, die Festplattenpartition mit den Aufnahmen über die /etc/fstab so eingebunden, dass sie nach /svr/vdr/video.00 gemountet wird, die Partition gemountet und den VDR anschließend wieder neu gestartet. Und siehe da, alle Aufnahmen standen wieder im VDR zur Verfügung.

Jetzt fehlten nur noch die Aufnahmetimer und sogenannten Suchtimer. Nach kurzer Suche wurde ich auch hier fündig. Wie schon oben obligatorisch, stoppte ich den VDR wieder und übertrug folgende beiden Datein aus dem Backup in die aktuelle Installation:

  • /var/lib/vdr/timers.conf
  • /var/lib/vdr/plugins/epgsearch/epgsearch.conf

Wenn nun der VDR wieder gestartet ist, sind alle bisherigen Aufnahmetimer und Suchtimer wieder aktiv.

Dieser Weg der Migration war in meinen Augen recht einfach, auch wenn der Vorgang insgesamt einige Stunden in Anspruch genommen hat. Ich erwarte auch noch weitere kleinere Konfigurationsanpassungen, da bestimmt noch der eine oder andere kleine Unterschied zum bisherigen alten System sichtbar werden wird. Insgesamt ist die Migration eines yaVDR auf eine höhere Version mit diesen wenigen Schritten machbar.